Wie ungesund ist Coca Cola Life?

Nach Cola Light und Cola Zero hat der Softdrink-Riese Coca Cola nun seinen nächsten Coup gelandet – weniger Zucker, weniger Kalorien, verspricht das grüne Etikett der neuen Cola „Life“. Aber ist Cola Life auch gesünder? Oder handelt es sich hierbei nur um Augenwischerei?
Optische Täuschung
Optisch wirkt die neue Cola Life wie ein gesundes Getränk. Grüner Deckel, grünes Etikett, weniger Zucker, weniger Kalorien – pures „Life“ eben. Die Brause vermittelt dem Endverbraucher den Eindruck, als tue er seinem Körper etwas Gutes mit dem Genuss des Softdrinks. Doch so leicht ist es eben doch nicht – auch wenn Coca Cola genau diesen Eindruck mit dem „Greenwashing“ eines bereits etablierten Produktes vermitteln möchte. Im Endeffekt hat sich bei der Rezeptur der neuen Coca Cola Life nämlich nicht viel getan. Vergleicht man Coca Cola Life mit seiner Mutter, der klassischen Coca Cola, so fällt schnell auf: geschmacklich ist der Unterschied nicht sehr groß. Schaut man sich jedoch die Nährwertangaben an, fällt schnell auf worin die Neuerung der Coca Cola Life liegt. Enthält die klassische Cola auf 100 ml 10,6 Gramm Zucker, so sind es bei der Life-Variante 6,7 Gramm, das ist zwar deutlich weniger Zucker, aber leider immer noch sehr viel – 22 Stück Würfelzucker in einer Literflasche Cola, um genau zu sein.
Stevia als Zuckerersatz
Die restlichen, fehlenden 3,9 Gramm Zucker gleicht Coca Cola Life mit den Süßstoffen aus der Stevia-Pflanze aus. Stevia ist eine süß schmeckende Pflanze aus Südamerika, sie enthält weder Kalorien noch Zucker. Bis 2011 jedoch war der Verkauf von Stevia als Lebensmittel innerhalb der EU aufgrund der Nebenwirkungen verboten – dabei wurde die Unbedenklichkeit von Stevia bereits 2004 und 2007 durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigt. Auch wenn Stevia nun seit einigen Jahren innerhalb der EU zugelassen ist, gehen die Expertenmeinungen über den Süßstoff weit auseinander. Eine Bio-Variante ist die neue Coca Cola Life jedenfalls nicht, im Labor wurde lediglich ein Inhaltsstoff des Honigkrauts Stevia extrahiert und anschließend für die Lebensmittelindustrie angepasst. Der verwendete Süßstoff, ist also ebenso, wie der in Cola Zero verwendete Süßstoff Aspartam, synthethisch.
Greenwashing als Umsatz-Booster
In Anbetracht dessen, dass es keine klaren Ergebnisse über die Unbedenklichkeit von Stevia gibt, wäre es fahrlässig zu behaupten Coca Cola Life wäre gesünder. Coca Cola Life ist weniger schädlich als die klassische Coca Cola trifft es wohl eher. Das Marketingkonzept der neuen Varianten ist ein Beispiel dafür, wie die Lebensmittelindustrie, durch das Ändern des Etiketts und des Namens, ihre Umsätze ankurbelt. Dem Endverbraucher wird durch gezieltes greenwashing der Glaube vermittelt, er ernähre sich gesund, doch dem ist leider nicht so. Trinkt man den Softdrink jedoch in Maßen, nicht mehr als ein Glas täglich, so die WHO, trägt man sicher keine bleibenden Schäden davon.
Letztendlich bleibt vom versprochenen „Life“ nicht mehr viel übrig. Die neue „Life“-Variante hat zwar deutlich weniger Zucker, wie auch vom Hersteller versprochen, wirklich gesund ist sie dadurch jedoch nicht. Ebenso wie das Original ist die neue Variante eine Zuckerbombe und man sollte sie in Maßen genießen.